Heute endet die Interviewserie mit Drittligisten aus unserem Verband. Zum Abschluss möchte ich euch gerne noch Einblicke vermitteln wie sich die Situation darstellt, wenn man das KS bereits gebaut hat. Viel Spaß beim Lesen!
Manager: Bergstädter
Team: FV Bergstadt St. Georgen aus der 3. Liga Süd 2
Wie steht es um dein Team? Bist du gut aufgestellt im harten Wettbewerb in Liga 3?
Stärkemäßig bin ich eindeutig im unteren Drittel der Liga angesiedelt. Ich versuche daher primär über den Faktor Eingespieltheit und passendes System zu punkten. So lange meine zwei Schlüsselspieler Bajramovic (TW) und Ritter (ZOM) gut drauf sind, gelingt auch der Klassenerhalt. Aber es kann auch schnell eine Liga tiefer gehen.
Die Lücken zu Liga 2 bzw. Liga 4 scheinen größer zu werden. Wie ist deine Einschätzung?
Ich teile die Einschätzung. In Liga 2 scheint so langsam die LA der neue Standard zu werden. Da ist man als normaler Drittligist natürlich Lichtjahre von entfernt. Auch der Abstand zu Liga 4 wird größer. Teams die erstmalig aufsteigen gehen in aller Regel direkt wieder runter. Durch die spezielle Situation mit Stand heute fünf baden-württembergischen Absteigern aus Liga 3 könnte sich leider ein kleiner Flaschenhals in Liga 4 bilden.
Wie schätzt du deinen Kader ein (absolute Stärke, Breite, Altersstruktur)?
Stärkemäßig wie gesagt unteres Drittliganiveau. Was einsetzbare Ersatzspieler angeht ist mein Kader momentan noch nicht wirklich sehr breit. Ich profitiere aber davon, dass ich durch Umlernen einige OM/ST bzw. AV/IV/DM habe. Somit kann ich mit wenigen Spielern entstehende Lücken abdecken. Bei längeren Verletzungspausen von Schlüsselspielern wird es jedoch ganz schnell dünn.
Die Altersstruktur ist sehr gesund. Ich habe mehrere Spieler Mitte 20, die demnächst die 60er Marke knacken. Sie ersetzen dann nach und nach die Oldies.
Wie sieht es mit der Infrastruktur aus (Stadion, NLZ)?
Die Entscheidung aufs KS zu gehen hat sich aus meiner Sicht als goldrichtig erwiesen. Die Einnahmenunterschiede zum SKS sind gewaltig, sowohl in der Liga als auch bei den Friendlys. Das ermöglicht hohe Einnahmen, welche voll ins NLZ geballert werden können. Personal und Scout sind aufs Maximum hochgefahren und in einer Saison voll eingearbeitet. Im Gebäude sind demnächst 27 Mio. drin. Die Effizienz liegt derzeit bei 85,5 %.
Baust du ausschließlich oder zumindest überwiegend auf die Spieler aus dem eigenen NLZ? Oder kaufst du vermehrt auch Spieler auf dem Transfermarkt um Lücken im Kader zu schließen?
Ich versuche die notwendigen Verstärkungen ausschließlich aus dem eigenen NLZ zu rekrutieren. Das klappt mit Umlernen auch richtig gut. Sollten sich Lücken auftun, würde ich versuchen diese übergangsweise mit Zukäufen höheren Alters zu schließen.
Was sind deine kurz- und mittelfristigen Ziele?
Kurzfristig weitere Etablierung in Liga 3 und im Falle eines Abstiegs der sofortige Wiederaufstieg. Mittelfristig das NLZ Gebäude weiter auszubauen und die Mannschaft immer weiter verbessern.
Thema Trading: Ist das noch ein Faktor?
Früher in Liga 4 und mit noch deutlich mehr Managern, die Spieler zu niedrigen Preisen angeboten haben, war es ein sehr wichtiger Aspekt des Spiels. Mittlerweile trade ich in Liga 3 aber nicht mehr. So richtig schaue ich nur während der Sommerpause auf den Transfermarkt, wenn Erst- und Zweitligisten Spieler günstig anbieten.
Immer mehr Drittligisten haben ein Kleines Stadion oder gar eine Großraum Arena. Braucht man das mittelfristig um wettbewerbsfähig zu bleiben?
Ja das braucht man definitiv. Natürlich geht das nur durch den Verkauf von Starspielern mit einhergehendem Qualitätsverlust.
Planst du schon konkret einen Bau und wenn ja wie willst du es finanzieren? Allmählich ansparen, mehrere Spieler auf einmal verkaufen oder möglichst mit einem Knallerverkauf aus der Jugend?
Ich habe es damals durch längeres Ansparen, sehr viel Trading, Entnahmen aus dem NLZ Gebäude sowie durch den Verkauf von zwei starken Spielern finanziert. Dadurch blieb einiges an absoluter Stärke auf der Strecke. Den Stärkerückstand versuche ich jetzt nach und nach aufzuholen.
